Ein Radiobeitrag brachte den Stein ins Rollen… Als unser Bauwart Roman Kordel einen Beitrag zu möglichen attraktiven Fördersummen des Landes NRW in Form des „Förderprojekts Struktur- und Dorfentwicklung“ im Radio hörte, kam ihm direkt der Gedanke, dass man dies gewinnbringend für unser Heimatdorf und in diesem Fall insbesondere für unsere Bruderschaft einsetzen kann. Gesagt, getan:

Nach ersten Gesprächen mit dem geschäftsführenden Vorstand war schnell klar, dass wir einen großen Fang machen könnten!

Aber, um es mit den Worten unseres Kassierers Matthias Hengesbach zu sagen: „Habt ihr mal auf die Fristen geschaut?“ – Die Antwort kam prompt: „Kümmer‘ du dich um die Kohle, wir machen den Rest!“ – Gesagt, getan. In über 60 Stunden Arbeit haben Roman und Thomas sich mit der Beantragung der Förderung auseinandergesetzt und neben viel Gehirnschmalz die eine oder andere Schweißperle vergossen. Umso schöner war es, als dem Förderantrag im Ergebnis, passend zu unserem Schützenfest, zugestimmt war, die maximale Fördersumme verabschiedet wurde und die Stadt Meschede, die Bezirksregierung und der Hochsauerlandkreis sich nicht nur zur Unterstützung bereiterklärten, sondern vor allem sehr begeistert über die Pläne zeigten. Insbesondere der Stadt gilt übrigens ein großes Dankeschön für die hervorragende Unterstützung und Zusammenarbeit bis hierher.

Gemeinsam haben wir im Vorstand der Bruderschaft über die ersten Pläne beraten, die ein Gartenbauarchitekt für uns erstellt hatte. Wir alle waren sofort begeistert und freuten uns bereits auf die Umsetzung und insbesondere auf den neuen Hof!

Da die Förderung und der Umbau an Bedingungen geknüpft ist und eine beträchtliche eigens aufzubringende Summe einfließen muss, war allerdings schnell klar, dass wir unsere Mitglieder mit ins Boot holen müssen und wollen. Zum einen um über die Pläne abstimmen zu lassen, aber auch um alle auf diese intensive Zeit einzuschwören und möglichst transparent mitzunehmen.

So fiel die Wahl auf den 13.09.2024. Um 19:00 Uhr waren alle Schützen in den Speisesaal der Schützenhalle geladen, um die Pläne einzusehen und sich die Planung detailliert vorstellen zu lassen.

Wir hatten mit Unterstützung gerechnet, aber am Ende mussten wir noch Stühle besorgen, da sich insgesamt 98 Mitglieder auf den Weg gemacht haben, unserer außerordentlichen Generalversammlung beizuwohnen.

Nach kurzen Eingangsworten unseres Kassierers Matthias war es unser stellvertretender Hauptmann Claas, der auf innovative Weise digital zur Versammlung hinzugeschaltet wurde. Krankheitsbedingt konnte er die Versammlung leider nicht in Persona begleiten, ließ es sich jedoch nicht nehmen, die anwesenden Schützen zu begrüßen, auf unser Projekt einzuschwören. Der Dank gilt neben den oben Genannten aber auch einzelnen Personen und Unternehmen, die uns bei der Antragstellung tatkräftig unterstützten. Wichtig war ihm außerdem, dass wir als Vorstand das Projekt einstimmig vorschlagen und nach intensiven Vorgesprächen ausdrücklich der Auffassung sind, dass wir hiermit etwas Großartiges und Generationenübergreifendes schaffen können, welches das Schützenwesen in unserem Ort für folgende Generationen gut aufstellt.

Nachdem Claas unter großem Beifall verabschiedet wurde und wir ihm über die Netzwerkleitung beste Genesungswünsche ausrichteten war es schließlich soweit. Die anwesenden Mitglieder bekamen Detailinformationen zu den geplanten Umbaumaßnahmen, um für eine anschließende Abstimmung gerüstet zu sein.

Thomas, Kai, Matthias und Roman wechselten sich ab und stellten auf diversen Folien sehr detailliert und anschaulich unsere Planungen vor.

Der Plan zeigt deutlich, um welche Fläche es geht. Vom Kassenhäuschen an bis zum Schotterplatz, auf dem bisher die Container standen, wird unser gesamter Schützenhof modernisiert.

Dabei wird, so war es auch Voraussetzung für die Bewilligung der Fördergelder, auf diverse nachhaltige Aspekte Wert gelegt, die unsere Bruderschaft über die kommenden Jahrzehnte weiterhin zu dem machen, für das sie seit Langem steht. Eine Begegnungsstätte für Jung und Alt, mit Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz und mit Details, die dafür sorgen, dass sich wirklich jede Generation bei uns wohlfühlt.

Neben der Zweckbindungsfrist für 12 Jahre, die besagt, dass wir den neu gestalteten Platz für mindestens 12 Jahre zu dem Zweck nutzen müssen, für den er gedacht ist, gibt es Klimaaspekte und Voraussetzungen zum generationenübergreifenden Miteinander, die, wie wir finden, in den bisherigen Planungen bestmöglich umgesetzt sind.

Der bisherige „Bahnhof“ ist abrissreif. Über den Abriss wurde bereits vor mehreren Jahren in einer unserer Generalversammlung entschieden. Doch bisher war immer unklar, wie wir uns zukunftsfähig aufstellen und trotzdem trocken bleiben, wenn unser Sauerländer Sommerregen auch mal am zweiten Wochenende im Juli zuschlägt. Hierfür haben wir gute Lösungen gefunden. Wir reduzieren die Bierwagen, sodass es „nur“ noch eine große Bierbörse auf dem Schützenhof geben wird. Der Platz, der dafür geschaffen wird ist allerdings ausreichend, dass es die größte Bierbörse ist, die unser Partner, die Brauerei Veltins, uns zur Verfügung stellen kann.

Eine Überdachung wird in Form von zwei Pergolen geschaffen, die mit einem regendichten Stoff ausgestattet ist und eine interne Regenabführung beinhaltet, sodass auch bei stärkerem Regen nicht die Gefahr besteht unter oder am Rand der Markise nass zu werden.

Die Unterbringung der Schützenuniformen für die einzelnen Kompanien wird auch ohne den Bahnhof weiter gewährleistet sein. Eine regenfeste Abdeckung sorgt dafür, dass der grüne Filz jederzeit abmarschbereit und trocken an den dafür vorgesehenen Haken hängen wird. Der Verlust der eigenen Bierwagen wird für alle Kompanien zu verschmerzen sein. Ein eigener Bereich auf dem Platz bleibt erhalten, eine Überdachung schützt vor Wetterkapriolen und der Platz für Bänke und Tische bleibt, wie wir es gewohnt sind, erhalten.

Bisher etwas abseits stand die 1. Kompanie. Hierfür wurde eine Lösung gefunden, um alle Schützen ein wenig mehr zusammenrücken zu lassen, allerdings ohne, dass der Platz für das gemütliche Beisammensein unter Kompaniemitgliedern verloren geht. Zudem wurde die Möglichkeit geschaffen, auch unserer „Ersten“ ein Dach über dem Kopf zu verschaffen.

Ein Gründach sorgt neben trockenen Stunden und Schatten, wenn die Sonne es zu gut mit uns meint auch für die notwendigen Klimaaspekte. Die Versorgung mit kühlen Getränken zur Stärkung für anstehende Festzüge und Feierlichkeiten ist gesichert, indem von der langen Theke im Innenbereich Getränke nach außen ausgegeben werden. Bei warmem Sommerwetter bisher häufig wenig frequentiert, bekommen die vorhandenen Hähne der langen Theke nun in jeder Wetterlage eine Daseinsberechtigung. Aufschiebbare Fenster sorgen dafür, dass die Herausgabe der Getränke jederzeit und barrierefrei möglich ist, neue Getränkekühltruhen helfen dabei, dass die Zapfteams den vollen Zugriff auf die gesamte Getränkepalette haben ohne sich gegenseitig zu behindern.

Der Eingangs- und Vorhofbereich wird an allen Stellen barrierefrei gestaltet. Abgrenzungen und gleichermaßen Sitzmöglichkeiten aus Stein sorgen für Optik, Ruhefläche und Gemütlichkeit. Neu gepflanzte Solitärbäume verschaffen dem Platz zusätzlich Gemütlichkeit und werfen Schatten.

Eines der neu geschaffenen Highlights wird der sogenannte Biergarten sein. Als Begrifflichkeit vor der Generalversammlung gewählt, um „dem Kind einen Namen zu geben“ stellte sich bereits während der Vorstellung heraus, dass die Begrifflichkeit aus dem Wortschatz der Freienohler schon bald nicht mehr wegzudenken ist. Leicht angehoben mit Blick auf den gesamten Schützenhof und, insbesondere für Eltern und Großeltern von Interesse, auf den zukünftig dahinter liegenden Spielbereich, lädt diese Fläche zum Verweilen und für gute Gespräche und fröhliche Stunden ein. Neben drei Stufen am Ende wird auch diese Fläche natürlich barrierefrei gestaltet, sodass auch Menschen mit Behinderung oder körperlichen Leiden die Freuden unserer neu geschaffenen Premiumfläche bestmöglich genießen können.

Wie bereits erwähnt und in den Förderbedingungen ebenfalls enthalten, werden Spielmöglichkeiten geschaffen. Die Kinder sollen mit Freude unser Schützenfest besuchen, denn auf die Schützen von morgen legen wir in Freienohl seit geraumer Zeit großen Wert. Ist der Schützenhof bisher aber noch recht trist und für Kinder eintönig gestaltet, lädt er künftig zum Spielen ein und wenn vor lauter Spielfreude das Magenknurren überhört wird, haben Mama und Papa kurzerhand die Möglichkeit, eine der künftig direkt dahinter liegenden Buden aufzusuchen, um sich und ihre Kinder zu stärken, bevor es weitergehen kann. Neben der Fressmeile soll der Platz für Schausteller genutzt werden können, um den Kindern, neben unseren eigenen kleinen Spielgeräten einen tollen Aufenthalt zu ermöglichen.

Leerrohre mit Netzwerk- Strom- und Wasserleitungen werden dafür sorgen, dass wir auch für zukünftige, aktuell ggf. noch unvorhersehbare, Herausforderungen gerüstet sein werden.

Ein jeder kann und möge sich nach seinen Möglichkeiten einsetzen und einbringen. Sei es durch bauliche Unterstützungsmaßnahmen, Botengänge und Besorgungen, das Grillen der Wurst für die anwesenden Arbeitsbienen oder auch durch die aktive Beteiligung am Getränkeverzehr während unserer Veranstaltungen über das Jahr. Über diese Summe, die sogenannte Rückvergütung, gedenken wir die Finanzierung und den Umbau des Hofes auszugleichen. Da können wir dem Slogan „Trinkt für unsere Zukunft“ doch sogleich eine viel größere Bedeutung beimessen.

Nachdem alle Faktoren geklärt waren, stellten sich alle vier Vortragenden unter Moderation von Roman Kordel zur Fragerunde. Konstruktive Fragen aus der Versammlung zeugten vom Interesse an der anstehenden Umbaumaßnahme. Diese reichten von Fragen zur Nachhaltigkeit, zur Getränkeversorgung, dem Faktor Sicherheit bis hin zur Angleichung an bestehende Projekte wie dem Ehrenmal und dem Schulhof der Grundschule. Alle Fragen konnten umgehend fachlich fundiert beantwortet werden, sodass zum Schluss alle Anwesenden von der Umbaumaßnahme überzeugt waren.

Das einstimmige Ergebnis, es gab keinerlei Gegenstimmen oder Enthaltungen, zeugte davon, dass wir an dieser Stelle den richtigen Schritt gehen.

Wir werben dafür, dass alle Schützen sich nach ihren Möglichkeiten einbringen, sodass wir im Frühjahr des kommenden Jahres bereits mit dem Umbau durch sind und ein Schützenfest in einer Atmosphäre feiern, die seinesgleichen suchen wird.

Ein großes Dankeschön an alle bisher am Prozess und Projekt beteiligten Personen, Unternehmen, Verbände und Behörden. Insbesondere aber an Thomas und Roman, die den Stein ins Rollen gebracht haben!

Wir freuen uns mit Euch gemeinsam auf das Ergebnis, das für Freienohl und für unsere Bruderschaft einen großen Mehrwert darstellen wird. Es wird großartig!