INFO VORAB: Wir wollen von ihm Abschied nehmen, indem wir am 25.01.2024 um 14:30 Uhr das Seelenamt in der Freienohler Kirche feiern. Hier würden wir uns wünschen, wenn möglichst viele Schützen und Freienohler/-innen sich die Zeit nehmen, auf diese Weise von Ben Abschied zu nehmen (Uniform und schwarze Hose, ohne Hut)

Zwischen den Feiertagen ist jemand von uns gegangen, der für viele unserer Vorstands- und Beiratsmitglieder, die eine tolle gemeinsame Zeit mit ihm verbracht haben, aber auch für viele Freienohler Schützen im Allgemeinen aus dem Ortsgeschehen und unserer Bruderschaft nicht mehr wegzudenken war.

Nach inzwischen längerer Phase der Krankheit, ist unser Bernard, von allen liebevoll „Ben“ genannt, Kudolo am 28.12.2023 von uns gegangen.

Diese traurige Nachricht möchten wir nutzen, um uns an die schönen Momente, seine vielen Zitate, die von uns immer noch an die „nächste Generation“ weitergetragen werden und an die vielen Jahre zu erinnern, die Ben gemeinsam mit uns zum Wohl der Bruderschaft gelebt und gewirkt hat.

Geboren ist Ben am 18.04.1952 in Ghana, mit dem er Zeit seines Lebens tief verbunden war. Immer, wenn es ihm möglich war, flog er hin, um Verwandte, Bekannte, Freunde und einfach seine Heimat zu besuchen, nie ohne vorher reichlich Geschenke und Waren zu sammeln, um den Einheimischen ein besseres Leben zu ermöglichen. Kleidungen, alte, noch funktionierende Elektrogeräte, Haushaltsartikel, Autozubehör, alles, was Ben als hilfreich erachtete, wurde von diesem jederzeit sehr feinen, freundlichen und hilfsbereiten Menschen mitgenommen.

Und wir waren sicher: Die Hilfe kam an: So hat unser stellvertretender Hauptmann Claas einen auf Englisch formulierten Brief in seinem Briefkasten gehabt, in dem sich eine Familie seines Heimatdorfes für die Sachspenden bedankte und seine Familie gesegnet sein solle. Da bekomme selbst ich beim Verfassen der Zeilen Gänsehaut.

Als er nach Freienohl kam, welches über die Jahrzehnte mindestens ebenso zu seiner Heimat, wenn auch nur Wahlheimat wurde, trat er im Jahre 1988 in die Bruderschaft ein. Als schwarzer Schützenbruder dürfte das zu der Zeit ein Unikum gewesen sein, so wie es „unser Ben“ ohnehin sein ganzes Leben war.

Im Jahr 2002 trat er in den Beirat ein, dem er lange Jahre (eigentlich so lange es gesundheitlich noch möglich war bis zum Jahr 2021) treu blieb. Der Orden für Verdienste und besondere Verdienste zeugen davon, wie viel Engagement und Herzblut er in diese Sauerländer Tradition legte und wie stark er sich im Schützenwesen in Freienohl eingebracht hat.

Die Zeit war geprägt von lustigen Zitaten und Sprüchen, die allen von uns noch lange in Erinnerung bleiben werden und die wir Euch keinesfalls vorenthalten wollen.

So kündigte er zu den Schützenfesten, wo er über viele Jahre die Ausgabe im Griff hatte, wie kaum ein Zweiter gerne an, dass er nun „ein Ramazzotti-Frühstück machte“, irgendwann war es damit allerdings vorbei, der Arzt ordnete weitestgehend Alkoholverbot an, auch sein heißgeliebtes Veltins musste inzwischen verdünnt werden. So war die Liebe für „Rrrrrotwein und Rrrrradler geboren“. Not macht halt erfinderisch und insbesondere Ersterer ist ja dafür bekannt, schwache Herzen ein bisschen auf Vordermann zu bringen, wenn er in Maßen genossen wird 😉

Zu seinem sechzigsten Geburtstag haben wir ihn von Seiten des Beirats überrascht. Er wurde unter dem Vorwand eines Zapfeinsatzes in den Königssaal der Schützenhalle gelockt, wo alle geladenen Gäste mit Partnerinnen warteten, um ihm zu seinem Ehrentag eine besondere Freude zu bereiten. Die Party wurde ausgelassen gefeiert und von Ben in gewohnt trockener Manier kommentiert „Ihr seid bescheuert!“. Zu landestypischer ghanaischer Musik konnte er seinerzeit auch noch seine beiden Lieblingsgetränke naschen. Ramazotti und Pils (das Radler folgte erst später und wurde ihm nie so richtig geheuer) – wir taten es ihm nach, so wurde es zu einer tollen Feier, die alle Dagewesenen gut in Erinnerung behalten werden.

Doch die größere Überraschung für diesen Herzensmenschen folgte noch. Zu damaliger Zeit war es ihm bereits länger nicht möglich gewesen, sein Heimatland zu besuchen, in dem seine Mutter (lebt übrigens immer noch), Freunde, Bekannte und Verwandte leben, zu besuchen. Also wurde ihm ein Hin- und Rückflug in die Heimat geschenkt. Ben war absolut überwältigt.

Die zahlreichen Geschenke und Mitbringsel aller Art zieren noch heute diverse Privaträume, das Beiratszimmer und Gewürzschränke in Freienohl. Es war ein voller Erfolg.

Wir konnten jederzeit mit ihm, er aber auch immer herzlich über sich selbst lachen. Das nächtliche kräftezehrende Aufräumen wurde leichter, wenn Schlauch des Nasssaugers zum Tänzchen auf der verklebten Tanzfläche nutzte (man munkelt, diese Tänze haben uns alle Jahre das gute Wetter auf dem Schützenfest beschert 😉)

Zu den Kindern hatte er immer einen guten Draht und große Freude daran, mit ihnen Späße zu machen.

Auf unseren Weihnachtsfeiern war er jahrelang der Knecht Ruprecht, der ohne Rücksicht auf Verluste diejenigen bestrafte, die ein bisschen über die Stränge geschlagen sind er verteilte die Rechnungen für die Festzeitschrift im Ort und überhaupt, war er immer da, wenn man ihn brauchte.

Kurzum: Er wird fehlen! Du wirst fehlen! Danke für die tolle Zeit mit dir!!!

Seine große Zugehörigkeit zur Bruderschaft zeigt, dass Ben in seiner Schützenuniform verbrannt wurde. Die Asche wurde von zwei seiner Geschwister in Empfang genommen und nach Ghana überführt, wo seine Lieben von ihm Abschied nehmen können und wollen. Wir wollen von ihm Abschied nehmen, indem wir am 25.01.2024 um 14:30 Uhr das Seelenamt in der Freienohler Kirche feiern. Hier würden wir uns wünschen, wenn möglichst viele Schützen und Freienohler/-innen sich die Zeit nehmen, auf diese Weise von Ben Abschied zu nehmen (Uniform und schwarze Hose, ohne Hut)